WatchGuard Blog

RMM vs. dedizierte Patch-Management-Lösung: Welche Strategie ist besser?

Da Cyberangriffe immer unvorhersehbarer und komplexer werden, erfordert deren Abwehr mehr als nur eine grundlegende Verteidigungsstrategie. Gefragt ist ein proaktiver Ansatz, der jeden Schritt des Gegners vorhersieht. Gerade Managed Service Provider (MSP) müssen sich mit den richtigen Technologien ausstatten, um potenzielle Angriffe zu verhindern bzw. zu erkennen und darauf zu reagieren – und im Zuge dessen gleichzeitig in der Lage sein, sich verändernden Umgebungen und Geschäftsanforderungen unmittelbar Rechnung zu tragen.

Ein kontinuierliches Patch-Lifecycle-Management ist für diesen proaktiven Ansatz von entscheidender Bedeutung, da es dazu beiträgt, die Sicherheitsschwachstellen einer Organisation zu reduzieren. Dabei gibt es mehrere Optionen, Software-Updates und Patches auf den Systemen zu verwalten: So können entweder Werkzeuge zur Fernüberwachung und -verwaltung (Remote Monitoring and Management, RMM) genutzt werden oder spezielle Patch-Management-Lösungen zum Einsatz kommen. Beides ermöglicht den Nutzern, ihre Systeme proaktiv zu überwachen und Schwachstellen – durch einen vorausschauenden Umgang mit potenziellen Bedrohungen – zu minimieren.

Welche Option ist die bessere, um die Sicherheit und Effizienz des Betriebs zu maximieren?

Patch-Management mit RMM

RMM ermöglicht es, Geräte und Netzwerke über eine zentrale Konsole aus der Ferne zu kontrollieren und zu steuern, inklusive Fehlerbehebung. Innerhalb einer spezifischen Umgebung lassen sich Überwachung, Verwaltung und Patching-Aufgaben dadurch gezielt vereinfachen. Hier stellt RMM eine bequeme Lösung für die Administration aller Netzwerkgeräte dar. Die meisten RMM-Lösungen enthalten zudem einige begrenzte Automatisierungsfunktionen für die Planung bestimmter Patches, die für grundlegende Patching-Prozesse nützlich sind. Obwohl RMM im Hinblick auf die Bereitstellung einer zentralen Ansicht und die Fernsteuerung von Geräten und Systemen klare Stärken ausspielt, können sich Patching-Funktionen in komplexeren Szenarien aufgrund der folgenden Einschränkungen und Herausforderungen jedoch als unzureichend erweisen:

  • Begrenzte Patch-Management-Funktionalität: Viele RMM-Werkzeuge bieten nur Standard-Patching-Optionen und verfügen nicht über die erweiterten Möglichkeiten, die ein dediziertes Patch-Management-Tool bieten würde, z.B. Patch-Priorisierung, benutzerdefinierte Planung oder automatische Überprüfung der Wirksamkeit jedes Patches.
     
  • Einschränkungen bei kritischen Sicherheitsszenarios: Einige RMM-Lösungen enthalten wichtige Sicherheitsfunktionen. Das Hauptaugenmerk liegt jedoch auf der Systemverwaltung, was RMM in der Fähigkeit einschränkt, Risiken gründlich zu bewerten, zu erkennen und Patches nach ihrer Wichtigkeit zu priorisieren. Im Falle eines Cyberangriffs führt die fehlende Integration mit einem Sicherheitstool zu Einschränkungen. So mangelt es beispielsweise an einem umfassenden, einheitlichen Überblick, was die Eindämmung und Behebung von Problemen in Echtzeit erschwert und das Risiko der Ausbreitung erhöht.
     
  • Weniger Kontrolle und Automatisierung: Obwohl RMM-Anwendungen eine gewisse Automatisierung ermöglichen, ist die Kontrolle über die Patch-Bereitstellung oft begrenzt. Die Lösungen konzentrieren sich häufig auf bestimmte Software-Kategorien und verfügen nicht über Funktionen zur automatischen Erkennung und Installation von Patches für verschiedene Betriebssysteme und Programme. Auch die Durchführung von Tests in kontrollierten Umgebungen vor der Implementierung gehört meist nicht zum Funktionsumfang, was zu Konflikten oder Fehlern führen kann, nachdem ein Patch installiert wurde.
     
  • Begrenzte Unterstützung für Anwendungen von Drittanbietern: Viele RMM-Systeme unterstützen nur Standardanwendungen, was ihre Fähigkeit einschränkt, Patches für Softwareanwendungen von Drittanbietern zu verarbeiten. Dies kann in Unternehmen mit einer großen Anzahl installierter Softwareanwendungen ein Problem darstellen.
     
  • Schwierigkeiten bei der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: In regulierten Branchen müssen Unternehmen ein hohes Maß an Sicherheit und Patch-Management-Dokumentation gewährleisten. RMM bieten möglicherweise nicht den Detaillierungsgrad, der für die Einhaltung von Vorschriften wie PCI DSS, HIPAA oder GDPR erforderlich ist.

Dediziertes Patch-Management-Tool

Im Vergleich zu einem Patching-Ansatz via RMM punktet ein dediziertes Patch-Management in gleich mehrfacher Hinsicht:

  • Erweiterte Automatisierung und zentralisierte Überwachung: Dedizierte Patching-Lösungen automatisieren die Erkennung von Schwachstellen in Systemen, setzen Prioritäten im Hinblick auf die Reihenfolge und Häufigkeit bei der Installation von Patches und kritischen Updates, gewährleisten ein effizientes Sicherheitsmanagement und verringern die Abhängigkeit von manuellen Prozessen. Darüber hinaus bieten sie ein einziges Dashboard zur Überwachung des Sicherheitsstatus aller Geräte. Dieses liefert einen vollständigen Überblick über bekannte Schwachstellen, ausstehende Patches und nicht unterstützte oder auslaufende Software. Einer schnellen Reaktion steht so nichts im Wege.
     
  • Umfassende Eindämmung und Reaktion auf Bedrohungen: Spezielle Patching-Tools, die in der Regel als Zusatzmodule für Endpoint Security zur Verfügung stehen, sind darauf ausgelegt, kritische Schwachstellen direkt und gezielt zu beheben. Die Integration in eine Endpunktsicherheitslösung ermöglicht die Kombination von sofortigem Patching und Management. Dies umfasst nicht zuletzt koordinierte Maßnahmen zur Eindämmung und sofortige Abhilfe auf anfälligen Rechnern – für eine lückenlose Reaktion. Der zentrale Überblick über Schwachstellen und Sicherheitsereignisse ermöglicht es, schnell und präzise zu handeln, gefährdete Computer zu identifizieren und zu isolieren, die Kommunikation zu unterbrechen, die Ausbreitung des Angriffs zu verhindern und die Bedrohung zu beseitigen.
     
  • Umfassender Schutz für Anwendungen von Drittanbietern: Patch-Management-Lösungen decken eine Vielzahl von Anwendungen ab, einschließlich Software von Drittanbietern und benutzerdefinierte Software. Dies gewährleistet umfassenden Schutz vor potenziellen Bedrohungen über die gesamte Infrastruktur hinweg.
     
  • Unterstützung der Compliance: Einschlägige Patch-Management-Tools ermöglichen nicht nur ein effizientes Patch-Management, sondern liefern darüber hinaus wertvolle Informationen im Hinblick auf Patch- und Geräteinventar, Aktivitätsverfolgung und den aktuellen Patch-Status. Damit unterstützen sie bei der Einhaltung gesetzlicher Standards wie PCI DSS, HIPAA oder GDPR, die mit hohen Ansprüchen an Management- und Aktualisierungsprozesse einhergehen.
     
  • Geringere Kosten und einfacherer Betrieb: Entsprechende Module erfordern bei Integration in die bestehende Infrastruktur keine zusätzlichen Agents. Remote-Updates via Cloud minimieren zudem den betrieblichen Aufwand.

WatchGuard Patch Management liefert ein perfektes Beispiel dafür, wie sich eine effektive und umfassende Kontrolle von Software-Schwachstellen umsetzen lässt. Für die Verwaltung und Sicherung von Unternehmensinfrastrukturen sind sowohl RMM- als auch Patch-Management-Funktionalitäten auf MSP-Seite unerlässlich. Eine dedizierte Patch-Management-Lösung trägt maßgeblich dazu bei, die Sicherheit zu erhöhen. Zudem sind MSP dadurch in der Lage, jederzeit mit neuen Kundenanforderungen Schritt zu halten. Die erweiterten Funktionen von WatchGuard Patch Management in Kombination mit WatchGuard EPDR ermöglichen es, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren – für umfassenden und effektiven Schutz.

Für Unternehmen, die nach Möglichkeiten suchen, ihre Sicherheitsprozesse zu optimieren, spielt ein strategischer Ansatz für das Patch-Management eine entscheidende Rolle. Das Angebot von Patch-Management als Managed Service wird im Markt zu einem wichtigen Weichensteller. Viele weitere Informationen dazu erhalten interessierte IT-Dienstleister oder MSP hier: